Interkommunaler Austausch der CDU-Fraktionen
Im Bereich der Karlsruher Höhenstadtteile, Waldbronn, Karlsbad und Pfinztal politische Kommunalverantwortung für 64.000 Menschen
Zu ihrem ersten Gedankenaustausch nach einer über zweijährigen Corona-Pause trafen sich Mitte Juli 2022 die Vertreter der CDU – Ortschaftsratsfraktionen aus Hohenwettersbach, Stupferich, Wolfartsweier und Wettersbach sowie Vertreter der CDU-Gemeinderatsfraktionen aus Waldbronn, Karlsbad und Pfinztal, um Themen der Orts- und Stadtteilentwicklungen zu besprechen. Das interkommunale Treffen fand im Restaurant des Hotels Winterrot in Palmbach statt, wo auch gleich die Möglichkeit zu einer Hotelführung im neuen 4-Sterne-Hotel genutzt wurde. Eingeladen hatte hierzu die CDU/FW-Ortschaftsratsfraktion Wettersbach, die dieses Treffen ein bis zweimal jährlich organisiert. Die örtlichen Gremien - Gemeinderäte und Ortschaftsräte - der teilnehmenden Gemeinden und Stadtteilen vertreten insgesamt rund 64.000 Einwohner auf einer Fläche von 103 Quadratkilometern in unserer Region.
Die Fraktionsmitglieder der Gemeinden im Alb- und Pfinztal sowie der Karlsruher Höhenstadtteile berichteten was sich in den letzten zwei Jahren getan hat und über aktuelle Themen, wie Planungen und Ziele ihrer Gemeinde- und Ortsverwaltungen. Auch das Thema Eingemeindungsverträge und die Zukunft der Ortschaftsräte war ein wichtiges Thema, da die Eingemeindungsverträge jetzt nach 50 Jahres auslaufen. Erste Diskussionen zeigten schon, dass es nach zwei Jahren Pause einen großen Rede- und Austauschbedarf gab.
Die Themen Bevölkerungsentwicklung und der aktuell große Wohnungsfehlbestand in unserer Region wurden besprochen und interessante Aspekte erörtert. So entsteht in der Nähe des Rathausmarktes in Waldbronn zurzeit ein Wohngebiet für ungefähr eintausend Einwohner, das zum Größten Teil bereits vermarktet ist. Ausführlich wurde über die Lebensmittelnahversorgung in der Region diskutiert. Hier gibt es in Grünwettersbach, Palmbach und im Bereich des Rathausmarktes Waldbronn konkrete Planungen, so dass die Nahversorgung in unserer Region zukünftig wächst und gesichert ist. Der aktuelle Bedarf an gewerblichen Bauflächen kann zurzeit nicht gedeckt werden. So sind im Bereich Karlsbad und in den Höhenstadtteilen nur noch wenige freie Gewerbeflächen vorhanden. In Palmbach werden die Grundstücke von den Eigentümern teilweise nicht zum Bauen an Gewerbetreibende verkauft, da hier kein Baugebot besteht.
Fehlende Kita-Plätze und ein großer Bedarf an fehlendem Kita-Personal zeichnet die Lage in fast allen Orten im Alb- und Pfinztal und den Höhenstadtteilen. In mehreren Gemeinden sind Neubauprojekte für zusätzliche Kitas geplant. In Wettersbach zeichnet sich bei Projekten, die teilweise schon viele Jahre entwickelt werden, bspw. beim Radweg, dem Lebensmittelmarkt in Grünwettersbach, der Verlegung der Wertstoffstation und der Entwicklungen für das Neubaugebiet baldige Lösungen ab.
Zur Verwirklichung der Verkehrswende ist es das Ziel von Bund, Land sowie Stadt- und Landkreis Karlsruhe die Fahrgastzahlen beim ÖPNV bis zum Jahre 2030 zu verdoppeln. Um den ÖPNV auch in unserer Region zu verbessern und auszubauen wird sich ein Arbeitskreis diesem Thema annehmen. Ziel ist es, dass im neuen Nahverkehrsplan, der zurzeit erstellt wird, unsere Region bei Bus und Stadtbahn genügend Berücksichtigung findet.
Während der Diskussionen zu den verschiedenen Themen stellte man immer wieder neue Schnittstellen fest. So wurden zahlreiche gemeinsame Ziele herausgearbeitet, welche man zukünftig weiter gemeinsam diskutieren und angehen will. Fazit war, dass diese interkommunale Gesprächsrunde unbedingt weitergeführt werden muss, so der Vorsitzende der Wettersbacher CDU/FW-Ortschaftsratsfraktion Roland Jourdan, um unsere Region gemeinsam positiv zu entwickeln.
Antrag: Zukunftsplanungen für den Stadtteilfriedhof Palmbach (25.06.2022)
An
Ortsverwaltung Wettersbach
Frau Ortsvorsteherin Kerstin Tron
Rathaus Grünwettersbach
76228 Karlsruhe
Karlsruhe, 25.06.2022
Antrag der CDU/FW-Fraktion im Ortschaftsrat Wettersbach
Betreff: Zukunftsplanungen für den Stadtteilfriedhof Palmbach
Sehr geehrte Frau Tron,
das Ortschaftsrat Wettersbach möge folgenden Antrag beschließen:
„Die Ortsverwaltung Wettersbach wird in Zusammenarbeit mit dem Friedhofs- und Bestattungsamt beauftragt, folgende Planungen am Friedhof Palmbach einzuleiten
a) erweitertes Angebot von Bestattungsformen bspw. Friedpark, Baumbestattungen, Wiesenbestattungen, anonyme Bestattungen, Kolumbarien.
b) die Überplanung des Friedhofs und die Neugestaltung der Freiflächen
c) Erhalt und Gestaltung des alten Waldenserfriedhofes (alter Teil)“
Begründung:
Auf dem Friedhof Palmbach ist in den letzten Jahren zu erkennen, dass größere Flächen nach Ablauf der Ruhefrist der Grabstätten frei werden. Gleichzeitig nimmt der Bedarf an Urnengräbern weiter zu, so dass ein weiterer Bedarf an Urnengräbern besteht und sich trotzdem freien Flächen ungeordnet vergrößern. Das Angebot an gärtnerisch gestalteten Urnengräbern ist gegeben, entspricht jedoch nicht mehr dem heute üblichen Angebot.
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Mobilitätspunkt an der Autobahn schaffen
Die CDU/FW Ortschaftsratsfraktion Wettersbach begrüßt die Initiative der CDU-Stadtratsfraktion im Karlsruher Gemeinderat zur Aufwertung des P + M -Parkplatzes an der Autobahnanschlussstelle Karlsbad.
Die Idee ist nicht neu: Der Parkplatz an der Autobahn könnte noch viel attraktiver werden, wenn er um eine Haltestelle der Buslinie 47, einen Carsharing-Point und um eine E-Mobil-Schnellladestationen bereichert würde. Auch die CDU Ortschaftsratsfraktion Stupferich hat hierzu in den letzten Jahren schon mehrere Anträge gestellt. Nachdem der Antrag im Karlsruher Gemeinderat behandelt wurde, besteht nun die Aussicht auf ein „Reallabor“. Dort würde dann die Möglichkeit entstehen, über die A8 kommend schon früh auf ein öffentliches Verkehrsmittel in die Innenstadt umzusteigen. Der Oberbürgermeister hat zugesagt, dass nun geprüft werden soll, ob für drei Monate testweise eine Haltestelle eingerichtet werden kann.
Auch wir Wettersbacher und unsere Nachbarstadtteile würden davon profitieren, weil die Ortsdurchfahrten entlastet werden würde. Der gut genutzte P + M (Mitfahrerplatz) könnte so zum P + R, also Umsteigeplatz in den ÖPNV werden. Mit dem Bus ist man von dort auf dem schnellsten Weg zu Haltepunkten der Stadtbahn, die direkt in die Innenstadt führen. Ein Stadtmobilstandort und Schnellladestationen würden sich an einem solchen Mobilitätspunkt (Hub) wirtschaftlich lohnen.
Durch Verbesserungen beim ÖPNV könnten alle Mitbürgerinnen und Mitbürger der Bergdörfer profitieren, was die Attraktivität unserer Stadtteile bereichern würde. Dies wäre auch ein Beitrag zur Erreichung der Mobilitätswende und zum Ziel des Karlsruher Gemeinderates, die Fahrgastzahlen beim ÖPNV bis zum Jahre 2030 zu verdoppeln.
Als gutes Beispiel für die Bewerbung eines P+R-Platzes dient dieses Werbeschild des KVV an der Haltestelle Marxzell:
Antrag: Anbindung der Bergdorf-Buslinien an den On Demand Verkehr "MyShuttle" in Karlsbad und Waldbronn (22.03.2022)
Auch die CDU Ortschaftsratsfraktion Stupferich und die CDU Gemeinderatsfraktion Karlsruhe haben zwischenzeitlich Anträge zu diesem Thema gestellt.
Antrag CDU Gemeinderatsfraktion Karlsruhe - PM der CDU Gemeinderatsfraktion
Unser Antrag im Ortschaftsrat Wettersbach: Anbindung der Buslinien der Karlsruher Höhenstadtteile an den On Demand-Verkehr „MyShuttle“ in Karlsbad und Waldbronn
Bei der Sitzung des Ortschaftsrates Wettersbach am 10.05.2022 wurde unser Antrag einstimmig beschlossen. Unser Antrag wird auch vom KVV unterstützt. Im Ortschaftsrat Stupferich liegt zwischenzeitlich ein CDU-Antrag mit dem gleichen Anliegen vor.
Die BNN berichtet in ihren Ausgaben vom 06. Mai und 12. Mai 2022 ausführlich über unseremn Antrag. .
An
Ortsverwaltung Wettersbach
Frau Ortsvorsteherin Kerstin Tron
Rathaus Grünwettersbach
76228 Karlsruhe
Karlsruhe, 22.03.2022
Antrag der CDU/FW-Fraktion im Ortschaftsrat Wettersbach
Betreff: Anbindung der Buslinien der Karlsruher Höhenstadtteile an den On Demand-Verkehr „MyShuttle“ in Karlsbad und Waldbronn
Sehr geehrte Frau Tron,
die CDU/FW-Ortschaftsratsfraktion beantragt den On Demand-Verkehr „MyShuttle“ in den Gemeinden Karlsbad und Waldbronn an die Buslinien der Karlsruher Höhenstadtteile anzubinden.
Begründung:
Nahversorgung in Wettersbach
Vorhabenbezogener Bebauungsplan "Wiesenstraße 40", Grünwettersbach
https://www.karlsruhe.de/b3/bauen/bebauungsplanung/plaene/wiesenstr_40.de
Nachdem es, besonders in Baden-Württemberg, zahlreiche Gesetzesänderungen gab, mussten die Planungen vom Februar 2021 überarbeitet werden. So müssen heute große Parkplatzflächen mit PV-Anlagen überdeckt werden. Im neuen Plan können diese Flächen jetzt auf dem Dach des neuen Labensmittelmarktes nachgewiesen werden.
Bebauungsplanverfahren:
Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens führt das Stadtplanungsamt Karlsruhe eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gem. § 3 Abs. 1 Baugesetzbuch (BauGB) in Form einer erweiterten Darlegung im Amtsblatt durch. Dabei haben Sie die Möglichkeit sich hier (siehe unten) über die allgemeinen Ziele und Zwecke des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes zu informieren.
Darüber hinaus bietet das Stadtplanungsamt, Bereich Planverfahren, Lammstraße 7, Zimmer D 117, in der Zeit vom 20. April bis 4. Mai 2022 die Möglichkeit der der Einsichtnahme in die Planunterlagen sowie eine sprachlich unterlegte Präsentation über Internet - beim Stadtplanungsamt - an.
Während dieser Frist können von allen Bürgerinnen und Bürgern Äußerungen und Bedenken zur Planung vorgetragen werden. Der Bebauungsplan wird mit einem Video erklärt. Es wird ein Lebensmittel-Vollsortimenter (Edeka) mit max. 1.600 m² Verkaufsfläche und ca. 80 Parkplätzen neben dem Feuerwehrhaus Wettersbach geplant.
Kerstin Tron zur Wettersbacher Ortsvorsteherin gewählt
Der Karlsruher Gemeinderat hat entschieden
Wir freuen uns, dass die Stelle des Ortsvorstehers wieder besetzt wird. Bei der Sitzung des Karlsruher Gemeinderates, am 25.01.2022, wurde die aus Palmbach stammende Kerstin Tron zur neuen Ortsvorsteherin der Stadtteile Grünwettersbach und Palmbach gewählt. Frau Tron wurde nach einstimmigem Beschluss des Ortschaftsrates Wettersbach dem Gemeinderat zur Wahl vorgeschlagen. Sie hatte sich gegen mehrere Kandidaten in der Bewerbungsrunde durchgesetzt und war dann die gemeinsame Kandidatin aller im Wettersbacher Ortschaftsrat vertretenen Fraktionen. Für unsere CDU/FW-Fraktion war es ein starkes Zeichen aus dem Ortschaftsrat, dass wir eine parteilose Bewerberin als Kandidatin aller Wettersbacher Ortschaftsräte dem Gemeinderat vorschlagen konnten.
Kerstin Tron wird erste Ortsvorsteherin in Wettersbach
Die 44-jährige Kerstin Tron hat in ihrer bisherigen beruflichen Laufbahn viel Erfahrungen mit kommunalen Führungsaufgaben gesammelt und kann Führungsqualitäten aufweisen. Nach ihrem Studium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl, das sie als Diplom-Verwaltungswirtin (FH) abschloss, sammelte sie Erfahrungen in der Stadtverwaltung Karlsruhe, der Gemeinde Remchingen. Im Landratsamt Enzkreis war sie persönliche Referentin des Landrats sowie Wirtschafts- und Tourismusbeauftragte des Enzkreises. Anschließend wurde ihr die Stabstelle Beteiligungen und Controlling übertragen. Seit Juli 2021 ist sie Hauptamtsleiterin bei der Gemeinde Reilingen. Nun wird sie im Rathaus Grünwettersbach die Stelle der Ortsvorsteherin, als Nachfolgerin des verstorbenen Rainer Frank antreten. Zu welchem Termin dies genau sein wird, muss noch geklärt werden. Bei der Ortsverwaltung Wettersbach wird die Stelle, so wie in den Stadtteilen Durlach, Grötzingen und Neureut, durch einen hauptamtlichen Ortsvorsteher besetzt.
Wie Frau Tron bei den Gesprächen mit den Fraktionen sagte, sind ihr für eine zukunftsfähige Entwicklung der beiden Stadtteile eine Kommunikation auf Augenhöhe und der Blick über den Tellerrand hinaus wichtig. „Um die Qualität politischer Entscheidungen im Ortschaftsrat zu sichern, ist es wichtig, dass verschiedene Sichtweisen zusammenkommen und miteinander ein produktives Ganzes bilden. Denn Kommunalpolitik betrifft die Menschen in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld und prägt direkt ihre Lebensqualität“, betonte Kerstin Tron weiter.
Wir freuen uns nun eine gute Zusammenarbeit und wünschen Frau Tron alles Gute für ihre kommenden Aufgaben.
Roland Jourdan, Fraktionsvorsitzender
Die Fraktionsvorsitzenden des Ortschaftsrates Wettersbach mit der neuen Ortsvorsteherin. v.l.n.r. Annette Beese (FDP), Peter Fehst (SPD), Kerstin Tron, Roland Jourdan (CDU/FW), Ursula Seliger (BFW).
Weiterlesen: Kerstin Tron zur Wettersbacher Ortsvorsteherin gewählt
"ÖPNV der Zukunft" in den Karlsruher Höhenstadtteilen
CDU/FW-Ortschaftsratsfraktion Wettersbach unterstützt bessere ÖPNV-Verbindungen zur Erreichung der Verkehrswende
Höhere Fahrgastzahlen können nur durch bessere ÖPNV-Angebote bewirkt werden. Neue und bessere Busverbindungen in die Karlsruher Innenstadt, zum Bahnhof Durlach und nach Ettlingen sowie zur S5/S51 Richtung Pforzheim sind sinnvolle Ergänzungen
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- Update 22.03.2022: Antrag im Ortschaftsrat: Linien-Verknüpfung mit MyShuttle
- Update 02.02.2022: Fotos zu den Linienänderungen am 12.12.2021 aktualisiert
- Update 25.12.2021: Luftlinien-App und Homezone-App: Neue Onlinefahrpreise in unserer Region
- Update 12.12.2021: Änderungen zum 12.12.2021 eingearbeitet
- Update 31.10.2021: Neue Nachtlinien (nightliner) ab 12.12.2021
- Update 02.10.2021: 365 Euro Jugendticket für B-W wird März 2023 eingeführt
- Update 24.08.2021: Anbindung des P+M-Parkplatzes A8 Karlsbad an den ÖPNV
Aktuelle Berichte:
- Neue Buslinien - Von Langensteinbach zum Zündhütle und nach Berghausen (31.01.2022)
- Neue Buslinien in Pfinztal: Weingarten, Wöschbach bis Langensteinbach (05.02.2022)
Wir haben uns ausführlich mit dem Thema ÖPNV befasst und kurzfristige sowie langfristige Ziele formuliert.
Hier die Kurzfassung unseres ÖPNV-Konzeptes:
Als wir in den Jahren 2019 und 2020 unser erstes Nahverkehrskonzept zusammengestellt haben, lautete unsere Fragestellung:
„Wie muss ein zukünftiger ÖPNV in unserer Region aufgestellt sein, damit Autofahrer gerne in Bus und Bahn umsteigen?“
Im Jahre 2022 müssen wir uns wegen der Corona-Krise folgende zusätzliche Frage stellen:
„Was muss der ÖPNV bieten, um die verlorengegangenen Fahrgäste zurückzugewinnen und um das Ziel zu erreichen, die Fahrgastzahlen zu verdoppeln?
Unser Standpunkt:
- Das "Versuchslabor 9-Euro-Karte" zeigt, dass der Nah- und Regionalverkehr für die Verkehrswende noch nicht vorbereitet ist. Um die Fahrgastzahlen zu steigern, müssen das Angebot und die Qualität des Nah- und Regionalverkehr massiv ausgebaut werden. Auch für Berufspendlern müssen passende ÖPNV-Bus-Verbindungen angeboten werden.
- Der Bund und das Land Baden-Württemberg streben eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen bis 2030 (Bezugsjahr 2010) und einen massiven Ausbau des ÖPNV an. Hierzu soll die neue Mobilitätsgarantie (Nahverkehrs-Garantie) ein neuer Mindeststandard für den ÖPNV in Baden-Württemberg werden.
- Wir freuen uns, dass die Grün-Schwarze-Landesregierung ab März 2023 ein 365-Euro-Jugend-Ticket "Für 365 Euro im Jahr 365 Tage fahren" einführt. Für einen Euro am Tag können dann Jugendliche bis 21 Jahre, sowie Schüler, Azubis, Studenten und Freiwilligendienstleistende bis 27 Jahre alle Busse und Bahnen in ganz Baden-Württemberg nutzen.
- Wir unterstützen die Ziele des am 28.04.2020 vom Karlsruher Gemeinderat beschlossene Klimaschutzkonzept, bei dem unter anderem zur Erreichung der Klimaziele, die Fahrgastzahlen im ÖPNV auch in Karlsruhe verdoppelt werden sollen. Dies entlastet auch die Verkehrszunahme mit den zukünftigen Neubaugebieten in den Höhenstadtteilen.
- Bessere und neue Busverbindungen müssen auch in Karlsruhe gefördert werden.
- Die hierfür erforderlichen Finanzmittel werden die Finanzkraft der Kommunen (besonders auch von Karlsruhe) übersteigen. Zur Verwirklichung dieser Ziele müssen vom Bund und vom Land die benötigten Gelder zur Verfügung gestellt werden. Mit Antworten des KVV zu früheren Anträgen, wie "das ist wegen Sparzwängen nicht möglich" oder „das kostet viel Geld und rechnet sich nicht“ können wir die gesteckten Ziele nicht erreichen.
- Trotz der Corona-Krise wollen wir bei den ÖPNV-Planungen langfristig denken und planen. Wir sind der Meinung, dass der ÖPNV auch zukünftig weiter an Bedeutung gewinnen muss.
- Als Hauptpunkt zukünftiger Verkehrskonzepte sehen wir die Entwicklung eines effektiveren öffentlichen Personennahverkehrs. Nach dem Motto „vorbei am Stau“ setzen wir uns für einen gut ausgebauten, zuverlässigeren und pünktlicheren Personennahverkehr mit Zukunftsvisionen, insbesondere für die Verbindungen in die Karlsruher Innenstadt, ein.
- Verbesserte und schnelle Verbindungen mit möglichst wenigen Umstiegen animieren die Bürger am ehesten, Bus und Bahn zu benutzen. Um die Fahrgastzahlen beim ÖPNV zu verdoppeln, muss auch das Angebot zu den meisten Zeiten verdoppelt werden, da die Busse und Bahnen zur Hauptverkehrszeit heute bereits gut ausgelastet sind.
- Die geplante Verdoppelung der Fahrgastzahlen bis 2030, im Vergleich zu 2010, würde beim Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) über 350 Millionen Fahrgäste bedeuten. Hierzu muss der ÖPNV auch bei uns massiv ausgebaut werden.
Wir haben unser ÖPNV-Konzept erarbeitet, um Angebotsverbesserungen herbeizuführen. Günstigere oder auch kostenlose Verbindungen locken den Pkw-Fahrer nicht auf Bus und Bahn umzusteigen, wenn das Angebot nicht passt.
Berufspendler - Pendlerströme
Im Detail haben wir uns folgende Frage für die Berufspendlern im Bereich der Karlsruher Bergdörfer gestellt:
„Welche Verbindungen müssen wir unseren heutigen Autofahrern bieten, damit diese als Berufspendler zum ÖPNV umsteigen und die Fahrgastzahlen verdoppelt werden?“
Als wichtigste Verbindungen wurden uns von den Berufspendlern die Erreichbarkeit der Industrie- und Gewerbegebiete in und um Karlsruhe und die Anbindung der kleineren Bahnhöfe in unserer Region genannt.
Hier einige Beispiele für Fahrten ab Grünwettersbach-Mitte (Stand 12.01.2022)
- Alle Anschlüsse und Ziele im Bereich des Hauptbahnhofes Karlsruhe sind sehr gut zu erreichen.
- Fahrt von Grünwettersbach-Mitte zum Bahnhof Durlach
- heute mit PKW 10 bis 12 Minuten
- heute mit ÖPNV: 1 x Umsteigen und Fußweg 25 Minuten
- Bahnfahrt Richtung Enzkreis - Pforzheim – Stuttgart
- heute mit PKW zum Bahnhof Wilferdingen-Singen (Remchingen) 14 bis 16 Minuten
- heute mit ÖPNV nur mit Fahrt über Hauptbahnhof KA oder Durlach möglich. Nach 40 bis 60 Minuten erreicht man erst den Bahnhof Wilferdingen-Singen. In dieser Zeit ist man mit dem PKW schon längst in Pforzheim oder Stuttgart.
- Fahrt zum Industriegebiet Killisfeld / Dieselstraße / Maybachstraße
- heute mit PKW 10 bis 12 Minuten
- heute mit ÖPNV: 2 x Umsteigen, 30 bis 38 Minuten
- Fahrt zur Südoststadt / Wolfartsweierer Straße / Ludwig-Ehrhard-Allee
- heute mit PKW 10 bis 12 Minuten
- heute mit ÖPNV: 2 x Umsteigen, 31 bis 34 Minuten
- Fahrt zum Bereich Durlacher Tor / KIT Süd (Zentraler Umsteigeknoten)
- heute mit PKW ca. 15 Minuten
- heute mit ÖPNV: 1 x Umsteigen, 28 Minuten
- Fahrt zum Bereich Weststadt / Entenfang (Zentraler Umsteigeknoten)
- heute mit PKW 20 bis 22 Minuten
- heute mit ÖPNV: 2 oder 3 x Umsteigen, morgens 34 bis 42 Minuten, tagsüber 42 bis 46 Minuten
- Fahrt zum Industriegebiet Ettlingen West
- heute mit PKW 12 bis 18 Minuten
- 3 oder 4 x Umsteigen, 44 bis 54 Minuten
- Auch die Qualität des ÖPNV in unseren Nachbargemeinden ist uns wichtig, da der PKW-Verkehr von dort teilweise durch unsere Orte rollt.
- Karlsbad und Waldbronn: Die S11 hat nur einen 30 Minuten Takt und die teuersten Fahrpreise (5 bzw. 4 Waben)
- Positive Voraussetzungen in Pfinztal: Ab Söllingen 10-Minuten-Takt mit der S5/S51 nach KA und Fahrpreis aus ganz Pfinztal nach Karlsruhe nur 3 Waben
In folgenden Bereichen sehen wir beim ÖPNV Potential und Bedarf für Ergänzungen und Verbesserungen:
Unsere Hauptforderungen für den Bereich der Karlsruher Bergdörfer:
- Busspuren an der Südtangente, bzw. Busstraßen in die Innenstadt, um bei Verkehrsstockungen schneller als der PKW-Verkehr mit den Buslinien 44 und 47 in die Innenstadt zu kommen. Durch Zunahme des LKW- und PKW-Verkehrs werden die Behinderungen in Richtung Innenstadt weiter zunehmen.
- Direktverbindung zur Hauptverkehrszeit für Berufspendler über das Killisfeld zum Durlacher Tor / KIT-Campus Süd. Diese Verbindung kann durch eine umsteigefreie Verlängerung der Buslinie 47A vom Zündhütle über die Südoststadt bis Durlacher Tor relativ einfach verwirklicht werden. Am Durlacher Tor bestehen Umsteigemöglichkeiten in alle Richtungen. Die Linie 47A verkehrt heute als Verdichtungstakt zur Hauptverkehrszeit zwischen Waldbronn / Palmbach und der Haltestelle „Durlach-Zündhütle“. Bei der Linienführung kann das Industriegebiet Killisfeld und die wachsende Südoststadt (Wolfartsweierstraße / Ludwig-Erhard-Allee) angebunden werden. Beide Ziele sind heute aus Richtung Zündhütle kommend, nicht direkt erreichbar.
- Schnellbusse zur Hauptverkehrszeit von den Bergdörfern über das Zündhütle und die Südtangente zur Haltestelle Entenfang. Die westlichen Stadtteile könnten so, in einer auch für Autofahrer interessanten Fahrzeit, zu erreichen sein. Für die knapp 10 km lange Strecke zwischen Zündhütle und Entenfang ergibt sich bei freier Südtangente ein Zeitvorteil von 15 bis 20 Minuten, im Vergleich zu den heutigen ÖPNV-Verbindungen. Am Entenfang bestehen zahlreiche Umsteigemöglichkeiten zu verschiedenen Bahn- und Buslinien. Ob hier ein Schnellbus eingerichtet werden kann oder besser die Buslinie 55 über die Südtangente verlängert wird, müssen die Verkehrsexperten prüfen.
- Durchgehender 20-Minutentakt der Linie 47 auch in den Abendstunden sowie am Wochenende ganztags. Dies könnte durch einen zusätzlichen Bus oder durch ein zusätzliches On-Demand-Angebot „MyShuttle“ verwirklicht werden.
- Taktverdichtung und Taktangleichung der Buslinie 107 Bahnhof Durlach - Zündhütle - Ettlingen. Von den Höhenstadtteilen kommend, gibt es Bedarf für Fahrten nach Ettlingen-Stadt und zum Bahnhof Durlach. Diese Verbindungen sind heute sehr unattraktiv. Die Linie 107 sollte einen 20 Minuten-Takt (oder 20/40-Minuten-Takt) bieten, damit am Zündhütle immer Umsteigemöglichkeiten ohne Wartezeiten angeboten werden können.
Für eine bessere Anbindung zum Industriegebiet Ettlingen-West müssen ebenfalls Lösungen gefunden werden. - Verlängerung der Buslinie 47 von Stupferich bis Bahnhof Wilferdingen-Singen (Remchingen) mit Anbindung an die Stadtbahn S5/S51, IRE1und RB17a nach Pforzheim - Stuttgart. Hierdurch kann eine Fahrzeitverkürzung von 15 bis 30 Minuten (je nach Tageszeit) nach Pforzheim oder Stuttgart erzielt werden. Aufgrund unserer Lage am östlichen Stadtrand gibt es bei uns viele Einwohner, die im Enzkreis und in Pforzheim ihre Arbeitsplätze haben. Bisher muss umständlich über KA-Hauptbahnhof oder Bhf. Durlach in Richtung Pforzheim gefahren werden. Auch in der Gegenrichtung besteht Bedarf, durch die neuen Gewerbegebiete in den Höhenstadtteilen.
- Einen Beitrag zur Entlastung der Karlsruher Innenstadt sehen wir mit der Anbindung des P+M-Platzes am Autobahnanschluss Karlsbad als P+R-Platz an den ÖPNV. Hier fahren
die Buslinien 47 und 158 vorbei. Mit den derzeit laufenden Planungen zur Vergrößerung des P+M-Parkplatzes sollte ein kombinierter P+M- und P+R-Parkplatz als Mobilitätsknoten entstehen, der den örtlichen und überörtlichen PKW-Verkehr mit dem ÖPNV vernetzt. Auswärtige PKW-Fahrer, die von der Autobahn oder den benachbarten Landkreisgemeinden mit dem Fahrziel Karlsruhe Innenstadt kommen, können so zum Umstieg in den ÖPNV animiert werden. Alle außerhalb von Karlsruhe abgestellten Fahrzeuge entlasten die verstopfte Innenstadt.
- Langfristig soll eine Stadtbahnverbindung vom Zündhütle mit Anschluss in die Höhenstadtteilen, mit schneller Anbindung in die Innenstadt, geprüft werden. Diese Verbindung ist bereits im Nahverkehrsplan 2014 und im Flächennutzungsplan 2030 bis Palmbach enthalten. Außerdem ist eine ÖPNV-Seilbahn in die Höhenstadtteile in der KVV-Netzkonzeption 2020/2030 als alternative ÖPNV-Verbindungen bis nach Palmbach angedacht.
- - - Ende der Kurzfassung - - -
Im Folgenden haben wir die genannten Punkte und weitere Anregungen in der Ausarbeitung begründet und mit Fahrzeiten und Zahlen hinterlegt.
Unser ausführliches ÖPNV - Konzept mit Bestandsaufnahme, Statistik, Begründungen und Zukunftsvisionen:
Liebe Bürgerinnen und Bürger aus Palmbach und Grünwettersbach und den angrenzenden Orten,
wir unterstützen die Aussage von Herrn Oberbürgermeister Frank Mentrup, der in der BNN-Beilage "Das neue Karlsruhe", vom 08.12.2021, zum Thema kostenloser Nahverkehr wie folgt zitiert wird: "... Alle Untersuchungen zeigen allerdings, dass es wichtiger ist, die Qualität zu verbessern, um mehr Menschen für den ÖPNV zu gewinnen. In der Abwägung steht daher die Verbesserung der Qualität im Vordergrund. ..."
In den Jahren 2020 und 2021 brachen wegen Corona die Fahrgastzahlen dramatisch ein. Es wird eine längere Zeit dauern, bis die frühere Anzahl der Fahrgäste wieder erreicht wird. Dies betrifft auch die Buslinien im Bereich unserer Karlsruher Bergdörfer. Um die zum Pkw abgewanderten Pendler wieder vom ÖPNV zu überzeugen und eine große Anzahl neuer Fahrgäste zu werben, sind Verbesserungen im Angebot, sowie Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit die wichtigsten Voraussetzungen.
Wir wollen bei unseren ÖPNV-Planungen langfristig denken und planen. Wegen der jetzt schwierigeren Haushaltslage bei der Stadt Karlsruhe wird es zukünftig schwerer sein, neue Projekte zu finanzieren. Wir wollen trotzdem dranbleiben, um schrittweise Verbesserungen umsetzen zu können. Mit dem Klimapaket und den neuen ÖPNV-Förderungen von Bund und Land wird der ÖPNV in den nächsten Jahren mit Milliardenzuschüssen gefördert. Auch der Baden-Württembergische Verkehrsminister Wilfried Hermann will trotz der Corona-Krise an seinem Ziel festhalten, die ÖPNV-Nutzung bis zum Jahre 2030 (Bezugsjahr 2010) zu verdoppeln. Es ist daher wichtig, vorbereitete Konzepte zu haben, um mit zukünftigen Fördermitteln Angebotsverbesserungen und neue Linien in unserem Bereich umsetzen zu können.
Alle in diesem Bericht aufgeführten Anregungen und Beschlüsse des Ortschaftsrates Wettersbach wurden jeweils von allen im Ortschaftsrat vertretenen Fraktionen mitgetragen und unterstützt.
Wie sieht der "ÖPNV der Zukunft" in Wettersbach und in unserer Region aus?
Weiterlesen: "ÖPNV der Zukunft" in den Karlsruher Höhenstadtteilen
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