Der Erhalt und die Erlebbarkeit der Ortsgeschichte sind uns wichtig - Heute wollen wir über den ehemaligen Grünwettersbacher SPD-Bürgermeister Walter Link berichten, der eine herausragende Persönlichkeit war.
Walter Link wurde am 22.11.1905 in Grünwettersbach geboren und verstarb am xx.xx.xxxx. Von 1954 bis zum 31. Dezember 1970 diente er als Bürgermeister von Grünwettersbach und war damit der bis dahin zweitlängste Amtsinhaber nach Leopold Rohrer, der von 1894 bis 1920 tätig war. Er war Mitglied der SPD Grünwettersbach. In einer Zeit des Wiederaufbaus und der Modernisierung nach dem Zweiten Weltkrieg spielte Link eine entscheidende Rolle dabei, die Gemeinde voranzubringen und sie zu einer modernen und lebenswerten Heimat zu entwickeln.
In seiner Amtszeit setzte Walter Link zahlreiche bedeutende Entwicklungen und Maßnahmen um, die noch heute einen positiven Einfluss auf das Leben der Bürgerinnen und Bürger haben. Unter seiner Führung wurden mehrere Neubaugebiete erschlossen, die die Ansiedlung neuer Familien und die Entwicklung der Gemeinde förderten. Die Einweihung einer neuen Leichenhalle auf dem Friedhof war eines seiner ersten Projekte, sie stellte eine wichtige Verbesserung der Infrastruktur dar, die den Bedürfnissen der trauernden Bevölkerung gerecht wurde.
Ein weiterer bedeutender Schritt war die Erweiterung des Schulgebäudes (Dorfwies) sowie die Planung einer neuen Nachbarschafts-Hauptschule, die den Bildungsstandort Grünwettersbach stärkte und den Kindern der Gemeinde und Nachbarorte eine zeitgemäße Schulbildung ermöglichte. Zudem initiierte Link den Bau des neuen Festplatzes und der neuen Verbindungsstraße zwischen Grünwettersbach und Palmbach, die die Erreichbarkeit beider Orte verbesserte. Auch die Feuerwehr lag ihm am Herzen; unter seiner Amtszeit wurde ein neues Feuerwehrhaus errichtet sowie ein modernes Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25) und eine Anhängeleiter angeschafft, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten. Nach dem Bau des neuen Feuerwehrhauses konnte dann auch das Rathaus erweitert werden.
Walter Links Engagement für seine Heimatgemeinde blieb nicht auf die Politik beschränkt. Er war auch ein begabter Hobbymaler und hinterließ zahlreiche Werke, die vor allem Grünwettersbacher Motive darstellen. Nach den bekannten Malern Albert Schneller und Heinz Barth war Link der bekannteste Hobbymaler in Grünwettersbach. Seine Bilder sind bis heute geschätzt und zeugen von seiner Liebe zur Heimat und seiner künstlerischen Begabung.
Walter Link hat durch seine vielfältigen Verdienste und sein Wirken die Entwicklung Grünwettersbachs maßgeblich geprägt. Viele seiner Projekte sind noch heute sichtbar und verbessern das Leben der Menschen vor Ort. Sein Erbe lebt in der Gemeinde weiter und wird von den Bürgerinnen und Bürgern geschätzt. Ab 1971 führte sein Nachfolger Walter Rohrer das Amt des Bürgermeisters weiter.
Hier die Entwicklungen und Maßnahmen im Einzelnen, die in seine Amtszeit vielen:
- Entwicklung und Umsetzung mehrerer Neubaugebiete in Grünwettersbach
- Einwohnerentwicklung von Grünwettersbach
- 1948: 1.737 Einwohner
- 1958: 1.980 Einwohner
- 1964: 2.580 Einwohner
- 1967: 3.104 Einwohner
- 1971: 3.375 Einwohner
- 06.10.1957: Einweihung der Leichenhalle am Friedhof
- 1957: Gemeinderatsbeschluss zur Aufstockung der Schule (Dorfwies)
- 01.05.1958: Einweihung der Katholischen Kirche mit Pfarrhaus St. Thomas
- 30.11.1958: Einweihung des Ostlandkreuzes der Heimatvertriebenen am Friedhof
- 07.01.1959: Fertigstellung Erweiterung Schule Dorfwies nach Aufstockung und Dachgeschossausbau
- 1960: Fertigstellung Wohnsiedlung für Heimatvertriebene (Egerlandstraße/ Donaulandstraße)
- 1960: Baubeginn Evangelischer Kindergarten mit Schwesternwohnhaus durch die Evangelische Kirchengemeinde, Einweihung 29.09.1963
- 21.04.1961: Einweihung der neuen Verbindungsstraße zwischen Grünwettersbach und Palmbach
- 12.01.1962: Der Bebauungsplan "Gewann Gräfelsberg" wird rechtswirksam
- 07.07.1962: Einweihung neues Feuerwehrhaus an der Quellenstraße (heute Pfeilerweg)
- 19.11.1962: Der Bebauungsplan "Ob der Eichhälden" tritt in Kraft (Mecklenburger- Ostpreußen- Thüringer Straße)
- 1964: Einweihung neuer große Festplatz am Ortseingang von Palmbach kommend
- 1964: Erneuerung der Wasserleitung in der Hauptstraße (heute Am Wetterbach)
- 1964: Gedenkstein (quer liegenden Granitquader) für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft auf dem Friedhof
- 31.08.1964: Übergabe neues Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 mit 2.400 Litern Wasser an die Freiw. Feuerwehr
- 23.12.1964: Der Bebauungsplan Bannholzwingert, Kleinwäldle tritt in Kraft (Pfeilerweg, Wingergasse, Im Holderbusch, Im Eichbusch, Horfstraße)
- 1964 - 1965: Das alte Feuerwehrhaus wird abgerissen, das Rathaus bekommt an gleicher Stelle eine Erweiterung
- 1965: Gemeinderatsbeschluss zu Bau des Schulpavillon an der Dorfwies
- 05.02.1965: Gemeinderatsbeschluss zum Neubau einer Nachbarschaftsschule
- 20. Oktober 1965: Heinz Barth stirbt im Alter von 37 Jahren in Grünwettersbach
- September 1966: Einweihung Schulpavillon mit zwei Klassenzimmern und Lehrerzimmer (Kosten 316.000, - DM)
- 1968: Anschaffung einer 18-Meter Anhängeleiter (AL 18) für die Feuerwehr
- 21.02.1968: Gemeinderatsbeschluss zum öffentlichen Wettbewerb für eine Hauptschule samt Turn- und Lehrschwimmhalle
- 1968: Ausbau Schulpavillon Untergeschoss für ein weiteres Klassenzimmer
- 1968: Bau des Fernmeldeturms im Grünwettersbach Wald
- 1968: Siegfried und Gerda Fütterer eröffnen in Grünwettersbach eine Bäckerei
- 01. Juni 1970: Albert Schneller stirbt in Grünwettersbach
Zusammengestellt von Roland Jourdan aus Wettersbacher Heimatbuch (1975) und anderen Unterlagen.
Hier das Bild "Spanisches Ständchen" aus dem Jahre 1981 von Walter Link. Das Original-Gemälde stammt von Carl Spitzweg. Gerne veröffentlichen wir hier noch weitere Bilder.