Wie könnte der ÖPNV der Zukunft aussehen?

Die Planung und Genehmigung neuer Stadtbahnlinien dauert Jahrzehnte, neue Buslinien können sofort umgesetzt werden!

Zukunftsvisionen: Stadtbahn-Planungen in der Region Karlsruhe - Pforzheim

Stadtbahn Bahnhof Wilferdingen(30.10.2023) Im Enzkreis und in Pforzheim gibt es Bestrebungen neue Stadtbahnlinien zu planen. Es wird zurzeit geprüft, ob folgende Linienführungen technisch umsetzbar und finanzierbar sind:

  1. Verlängerung der S11 von Ittersbach über Straubenhardt, Neuenbürg und Birkenfeld nach Pforzheim
  2. Neue Stadtbahnlinie vom Bahnhof Remchingen-Wilferdingen über Keltern, Wilferdinger Höhe nach Pforzheim
  3. Umsetzung beider Varianten mit Weiterführung nach Wurmberg, Perouse bis Renningen.

Da unsere Region an den Enzkreis angrenzt, könnten auch wir von den neuen Bahnlinien profitieren. Weitere Informationen zu den möglichen Linienführungen finden Sie hier.


Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken

(15.08.2021) Um das Angebot im öffentlichen Nahverkehr zu steigern, prüft das Land Baden-Württemberg seit 2019 die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken. Dies betrifft auch ehemalige Bahnlinien in Karlsruhe, Ettlingen, Straubenhardt sowie in verschiedenen Hardtgemeinden. Hiervon könnte auch die ehemalige Kleinbahn Pforzheim - Ittersbach, (auch Ittersbacher Bähnle genannt) in Teilen betroffen sein. Diese fuhr bis August 1968 zwischen Langensteinbach - Ittersbach - Straubenhardt - Keltern - Birkenfeld und Pforzheim.  Aktuell wird im Enzkreis über eine neue Stadtbahnlinie von Langensteinbach nach Keltern oder Straubenhardt und weiter über die Wilferdinger Höhe durch die Pforzheimer Innenstadt diskutiert. Hierzu gibt es Anträge der örtlichen CDU-Orts- und Kreisverbände. Siehe Presseberichte vom November 2019: BNN und Pforzheimer Kurier sowie Bericht im Mühlacker Tagblatt.

Die BNN berichtete am 24. Februar 2020 über Bestrebungen der CDU-Verbände der Hardt für eine neue Stadtbahnlinie von Jöhlingen über Weingarten, Stutensee, KIT-Nord nach Eggenstein.

Am 22.07.2020 berichtet das Badische Tagblatt über die Machbarkeitsstudie einer Stadtbahnverbindung von Rastatt ins Ettlinger Zentrum. In den BNN vom 09.07.2021 wird über die fortschreitenden Planungen berichtet: Um den Ettlinger Westen künftig besser an den ÖPNV anzubinden, soll das alte Industriegleis vom Bahnhof Ettlingen-West zum Erbprinz für die Stadtbahnen wiederbelebt werden. Derzeit verkehren dort nur Güterzüge. So sei vorgesehen, die Stadtbahn von Rastatt nicht nur über den Bahnhof Ettlingen-West weiter zum Karlsruher Hauptbahnhof zu führen, sondern mit einer Schleife an die alte Strecke hoch ins Ettlinger Zentrum anzubinden und von dort aus weiter nach Ittersbach zu fahren.

Außerdem soll in Karlsruhe die ehemalige Bahnstrecke zwischen Neureut, Mühlburg und Hauptbahnhof wieder in Betrieb gehen. Siehe Bericht auf www.landkreis-Karlsruhe.de. Am 04.08.2021 berichtet die BNN dass die frühere Hardtbahn in zwei Schritten wieder reaktiviert werden soll. Die Fahrzeit vom Hauptbahnhof nach Neureut würde sich auf 18 Minuten verkürzen. Außerdem ist geplant die Hardtbahn, um ca. 7 km von Hochstetten bis Graben-Neudorf zu verlängern. Es kann dann ein Stadtbahnring Hauptbahnhof - Mühlburg - Neureut - Graben-Neudorf - Friedrichtal - Karlsruhe entstehen.

Vom KVV wird außerdem der Streckenneubau vom Hauptbahnhof zur neuen Messe in Rheinstetten untersucht. Ab 12. Dezember 2021 wird die neue Linienführung der Tram 1 in Durlach-Turmberg beginnen und bis Neureut-Heide verlaufen. Es ist geplant die "Nordstadtbahn" von Neureut-Heide bis Kirchfeld-Nord zu verlängern.

Zukunftsvisionen Bergdörfer: Neue Stadtbahnlinien oder ÖPNV-Seilbahn?

Mittelfristig sollte für die Karlsruher Bergdörfer ein neues ÖPNV-Konzept entwickelt werden, um alle östlichen Stadtteile schneller und zuverlässiger an den Schienenverkehr der Innenstadt anzuschließen.

Hierbei sollen folgende Maßnahmen auf ihre Machbarkeit geprüft werden:

  1. Neue Stadtbahnlinie zwischen Zündhütle - Wolfartsweier und Ettlingen.  Stadtbahn nach PalmbachDiese Planungen sind bereits im Nahverkehrsplan 2014 enthalten. Auch im neuen Flächennutzungsplan 2030 wurde die Linienführung durch Wolfartsweier nach Ettlingen aufgenommen und eingezeichnet. Diese Stadtbahnlinie könnte ab dem Zündhütle über die Wolfartsweierer Brücke, als schnelle Verbindung in die Innenstadt verlängert werden.
  2. Zusätzlich zur Verbindung nach Ettlingen halten wir eine neue Stadtbahnverbindung vom Zündhütle durch das Killisfeld und über die Wolfartsweierer Brücke mit Anschluss an die Südostbahn beim Oststadtkreisel für sinnvoll. Diese schnelle Bahn-Verbindung in die Innenstadt sollte beim geplanten Ausbau der Wolfartsweierer Brücke geprüft werden. Diese Strecke kann mit der vorgesehenen Stadtbahnlinie nach Ettlingen verknüpft werden.
  3. Straßenbahnlinie vom Zündhütle in die Höhenstadtteile
    Dieser Vorschlag ist bereits im Nahverkehrsplan 2014 und in der VBK-AVG-KVV-Netzkonzeption 2020/2030 enthalten. Auch im neuen Flächennutzungsplan 2030 ist die mögliche Stadtbahnlinie von Wolfartsweier nach Palmbach aufgenommen und eingezeichnet. Entscheidend für die Planung ist jedoch eine schnelle Verbindung in die Innenstadt, bzw. zum Hauptbahnhof. Zu prüfen wäre auch, ob diese angedachte Stadtbahnlinie im Bereich Waldbronn-Reichenbach oder Karlsbad-Langensteinbach an die Stadtbahn S11 oder in Pfinztal-Kleinsteinbach an die S5 angeschlossen werden kann. So würde ein Lückenschluss in den Landkreis entstehen und es wäre eine bessere Auslastung durch einen Rundkurs möglich. Nach unserer Einschätzung wird die Planung und Genehmigung einer Stadtbahnlinie durch Wolfartsweier und weiter in die Höhenstadtteile Jahrzehnte dauern.  Außerdem wird sie sehr schwer zu verwirklichen sein, was sich aktuell auch bei der Radwegeplanung zwischen Wolfartsweier und Grünwettersbach zeigt.
     
  4. ÖPNV-Seilbahn in die HöhenstadtteileSeilbahn in die Karlsruher Bergdörfer
    Diese Maßnahme ist in der KVV-Netzkonzeption 2020/2030 als alternative ÖPNV-Verbindungen vom Zündhütle, über Bergwald, Hohenwettersbach, Grünwettersbach bis nach Palmbach angedacht.
    Im Verkehrsministerium Baden-Württemberg wurde 2018 eine ÖPNV-Seilbahn-Studie für Baden-Württemberg erarbeitet und vorgestellt. Für die Stadt Stuttgart sollen in einem Pilotprojekt die Möglichkeiten für eine Seilbahn untersucht werden. Link: https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/seilbahn-studie-fuer-baden-wuerttemberg-vorgestellt-1/.
    In Fachberichten ist zu lesen, dass eine ÖPNV-Seilbahn bei Planung, Flächenverbrauch, Umweltaspekten, Baukosten und Unterhaltung, bei gleichem Fahrgastaufkommen besser abschneidet, als der Bau einer neuen Stadtbahnlinie. 
    Am KIT - Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) [Puhe, Maike (Projektleitung); Max Reichenbach] wurde hierzu die Studie „Hoch hinaus in Baden-Württemberg: Machbarkeit, Chancen und Hemmnisse urbaner Luftseilbahnen“ erarbeitet und veröffentlicht. Link: https://www.deutschernahverkehrstag.de/rueckblick/vortragsarchiv/#tab-id-23

    Auch Baden-TV berichtete über die möglichen Planungen für eine Seilbahn in die Karlsruher Höhenstadtteile.

    (Fotos Seilbahn und Stadtbahnen: Roland Jourdan)
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